Bezirksstelle Osnabrück

Das steht jetzt auf dem Acker an

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Aktuelle Informationen zur Pflanzenproduktion in der Region Osnabrück

Die Wintergerstenbestände haben sich aufgrund der Witterung in der vergangenen Woche zügig weiterentwickelt, sodass vielerorts die Grannen spitzen und die Ähren an den Haupttrieben nun zeitnah geschoben werden. Der optimale Zeitpunkt für die fungizide Abschlussbehandlung ist beim Schieben der Ähre, bevor die Grannen beginnen auseinander zu gehen. Somit wird eine Benetzung der Ähre und der oberen drei Blattetagen mit dem Fungizid gewährleistet.  Je nach Vorbehandlung und Krankheitsdruck stehen für die Abschlussbehandlung zahlreiche breitwirksame Pflanzenschutzmittel zur Verfügung.

Die Winterweizenbestände sind je nach Aussaattermin unterschiedlich weit entwickelt (EC 32 -39). Auf einigen Flächen sind sortenabhängig deutlich Kältestresssymptome (gelbe aufhellende Spitzen) sichtbar, die sich langsam verwachsen. In einigen Sorten tritt mittlerer bis starker Septoria-tritici-Befall auf. Der Druck mit anderen Pilzkrankheiten wie z.B. mit Braunrost und / oder Gelbrost spielt eher eine geringe Rolle. Selbst anfällige Sorten sind selten befallen. Der Mehltaubefall hat sich nicht auf die neu gebildeten Blattetagen ausgeweitet. Der weitere Krankheitsverlauf bzw. die Notwendigkeit von Zwischenbehandlungen bleiben abzuwarten.

Im Winterroggen (EC 37-51) spielt aktuell Braunrost keine besondere Rolle. Hier sind eher Rhynchosporium-Blattflecken stärker verbreitet. Resistente, blattgesunde Sorten präsentieren sich nach wie vor ohne Pilzkrankheiten (auch ohne bisheriger Fungizidbehandlung). Sobald die Ähre komplett aus der Blattscheide geschoben ist, steht auch hier die fungizide Abschlussbehandlung an. Hier sollten auf jeden Fall braunroststarke Mittel zum Einsatz kommen.

In der Triticale (EC 33-45) sieht es vergleichbar aus. Sortenabhängig treten hier stärker Rhynchosporium-Blattflecken oder Septoria- tritici auf. Mehltau ist in anfälligen Sorten ebenfalls zu finden.

Sommergetreide (EC 01-31) muss teilweise noch gesät werden. In einigen Beständen stehen Herbizid- und Wachstumsregler-Maßnahmen an. Da gute Bedingungen für die Aussaat von Sommergetreide vielerorts nicht gegeben waren (= permanente Niederschläge, Flächenbefahrbarkeit nicht vorhanden), wurde vielmals das Sommergetreidesaatgut an den Handel wieder zurückgegeben.

Auch die Maisbestellung verläuft je nach Wassersättigung der Flächen schleppend. Erste Flächen sind kurz vor dem Durchstoßen. Mit regionalen Unterschieden sind ca. 30 bis 70 % der Flächen eingesät. Durch die schwierigen Verhältnisse zur Bodenbearbeitung ist mit einer höheren Restverunkrautung zu rechnen.

Auf den Ackergrasflächen ist der erste Schnitt mit guten bis sehr guten Erträgen eingefahren. Bei konstantem Wetter stehen jetzt die Dauergrünlandflächen zur Beerntung an. Auch hier erschweren die immer wieder fallenden Niederschläge die Arbeiten.


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